DONNERSTAG, 9.40 UHR

Henning und Santos hatten ein spärliches Frühstück zu sich genommen und waren ins Präsidium gefahren. Sie waren sich einig, Harms nichts von gestern Abend zu berichten, auch nichts von ihren Vermutungen. Sie wollten ihn nicht mit etwas behelligen, das seinen ohnehin miserablen Zustand noch verschlimmern könnte. »Hi«, sagte Henning, als sie sein Büro betraten. Harms nickte nur. Tiefe Ringe hatten sich unter seine Augen gegraben, er wirkte übernächtigt oder hatte zu viel getrunken - oder beides. Das Fenster stand weit offen, es waren höchstens zwölf oder dreizehn Grad im Büro.

»Was gibt's?«, fragte er schließlich mit müder Stimme. »Wir wollten nur mal reinschauen. Wie geht's dir heute?« Henning und Santos setzten sich ihrem Chef gegenüber. Beiden tat dieser große, starke Mann unendlich leid. Er schien nur noch ein Schatten seiner selbst. »Ist das eine ernstgemeinte Frage?« »Entschuldigung, war dumm von mir. Und Marion?« »Ich war die ganze Nacht bei ihr und habe ihre Hand gehalten. Heute wird sie auf die Palliativstation verlegt, die Endstation vor dem Tod. Ich kann's noch immer nicht begreifen. Es ging alles so rasend schnell. Ständig frage ich mich, ob ich alles getan habe, um diesen Menschen glücklich zu machen. Ich komme zu keinem Ergebnis.« Mit einem Mal hielt er inne, verengte die Augen und fuhr fort: »Aber ihr seid nicht hier, um euch meine Geschichte anzuhören. Was kann ich für euch tun?« »Volker, es ist wichtig, dass man mit jemandem über seine Gefühle spricht, sonst geht man kaputt. Ich weiß, wovon ich spreche, ich wäre vor ein paar Jahren beinahe auch an mir selbst kaputtgegangen. Wenn Lisa nicht gewesen wäre ...«

»Sören, ich danke euch für euer Mitgefühl, aber das ist eine Sache, die ich ganz allein mit mir ausfechten muss. Zweiunddreißig Jahre lassen sich nicht von jetzt auf gleich wegwischen oder ausblenden. Sie war immer da, wenn ich nach Hause kam, sie hat mir das Essen gekocht, unsere Kinder großgezogen ... Aber sie war nicht glücklich, sonst hätte sie nicht so viel geraucht. Ich glaube, sie hat es getan, weil ich zu viel gearbeitet habe, weil ich mehr Zeit für meinen Beruf aufgewendet habe als für sie und die Kinder. Ich Idiot habe es nicht gemerkt. Ich dachte immer, alles wäre gut, dabei war es das ganz offensichtlich nicht. Das ist das Leben, und das ist der Tod. Scheiße! Jetzt ist es zu spät, es gibt kein Zurück.« »Volker ...«

»Lassen wir das jetzt. Ich habe euch gestern gesagt, dass ihr es diesen Schweinehunden zeigen sollt. Gibt es etwas Neues?«

»Nein. Wir kennen die Schweinehunde ja nicht mal.« »Lisa, du solltest einen Kurs belegen zu dem Thema: Wie lüge ich meinen Chef so an, dass er es nicht merkt. Also?«

»Wir wollten dich nicht unnötig aufregen ...« »Ich will aber, dass ihr mich aufregt, so werde ich wenigstens abgelenkt. Nun rück schon raus mit der Sprache!«

»Also gut. Wir haben uns gestern noch mit einem Mann vom Verfassungsschutz getroffen, der uns eine Menge über die Machenschaften dort und in anderen Dienststellen berichtet hat. Sein Name ist Karl Albertz, sagt dir das was?«

»Nie gehört. Aber ich habe auch noch nie mit dem Verfassungsschutz zu tun gehabt, außer dass einige Male ein paar Schnösel von denen hier aufgetaucht sind und ... Ihr kennt die Geschichten. Nein, ich kenne keinen Karl Albertz oder irgendwen sonst bei dem Verein.« »Wir haben Informationen über die dortigen Mitarbeiter eingeholt, aber einen Albertz gibt es dort offiziell nicht«, sagte Henning. »Als ich ihn darauf angesprochen habe, hat er uns die Strukturen dort erläutert. Angeblich ist er in einer Abteilung, die offiziell gar nicht existiert... Mittlerweile bin ich davon überzeugt, dass er ein falsches Spiel spielt, kann das aber an nichts konkret festmachen. Vor allem begreife ich nicht, welche Rolle uns in diesem Spiel zukommt.«

»Wie ist der Kontakt überhaupt zustande gekommen?« »Er ist an uns herangetreten. Angeblich habe er unsere Namen von einem ... Mein Gott, vorhin wusste ich's noch ... Wie hat er sich gleich noch mal ausgedrückt?« Santos kam ihm zu Hilfe: »Er hat gemeint, wir hätten einen Gönner und von ihm hätte er unsere Namen. Er wollte uns allerdings nicht verraten, wer dieser ominöse Herr ist ...«

»Also, ich kann nur immer wieder betonen: Passt auf euch auf, und das meine ich sehr ernst. Ihr seid nur zwei Beamte von der Mordkommission, und ich frage mich, was ein hohes Tier vom Verfassungsschutz ausgerechnet von euch will? Habt ihr euch das schon mal gefragt? Warum ihr?«

»Ja, diese Frage haben wir uns auch gestellt und ...« »Gut, dann denkt daran, es gibt in diesem Fall nur zwei Seiten, die Guten und die Bösen. Passt um Himmels willen auf, dass ihr nicht in eine Falle tappt, aus der ihr nicht mehr rauskommt. Schaut nicht nur geradeaus, sondern auch nach links und rechts und mal nach hinten. Ich habe weder dem BND noch dem Verfassungsschutz jemals getraut, und dafür habe ich meine Gründe.« »Wir werden aufpassen, Ehrenwort. Dieser Albertz hat gestern auch von Friedmann und Müller gesprochen, du weißt schon, die beiden, die Weidrich umgenietet haben.« »Moment, sie haben in Notwehr gehandelt«, warf Harms ein. »Bei euch hört sich das ja an, als ...« »Vergiss es! Weidrich brauchte man nur anzutippen, da wäre er schon umgefallen. Der hatte doch einen permanenten Pegel von zwei bis drei Promille. Volker, hier ist eine Riesensauerei am Laufen, Bruhns hat möglicherweise ein kleines Mädchen umgebracht oder wusste zumindest von dem Mord, Klein war, die Hinweise verdichten sich immer mehr, Kinder- und Frauenhändler, vielleicht sogar einer der größten in Deutschland. Die Steinbauer war trotz ihrer zarten achtzehn Jahre ausgebuffter als die meisten von uns. Und jetzt kommt's: Albertz hat uns quasi en passant gebeten, uns um Friedmann und Müller zu kümmern. Auf Nachfrage ließ er durchblicken, dass wir die beiden umlegen sollen. Schmeißfliegen hat er sie genannt...«

»Stopp, stopp, stopp!« Harms hob die Hand und blickte Henning und Santos ungläubig an. »Ihr sollt zwei unserer Männer töten? Habe ich das richtig verstanden?« »Ja, das alles ergibt nicht den geringsten Sinn. Die beiden arbeiten seit zehn Jahren für den Verfassungsschutz, neben ihrer normalen Tätigkeit bei der Drogenfahndung. Angeblich haben sie im Auftrag des VS etwa dreißig Morde begangen und hätten nun Lisa und mich auf dem Kieker. Albertz, dieses hohe Tier, will angeblich reinen Tisch machen und brauche dafür unsere Hilfe. Ich habe mir die ganze Nacht den Kopf zermartert, was an der Geschichte nicht stimmen kann, und bin zu der Erkenntnis gelangt, dass überhaupt nichts stimmt. Oder aber alles, was nicht weniger erschreckend wäre. So oder so bin ich der festen Überzeugung, dass Lisa und ich in ein Boot gezogen werden sollen, in das wir nicht einsteigen möchten.« Harms hatte sich zurückgelehnt, die Augen geschlossen, die Arme auf der Stuhllehne. Henning und Santos sahen sich an, nur die Geräusche, die durch das offene Fenster drangen, waren zu hören. Schließlich durchbrach Harms die Stille: »Habt ihr vor, Friedmann und Müller ...«

»Wo denkst du hin? Natürlich nicht, es sei denn, wir werden von ihnen angegriffen. Albertz hat noch etwas Interessantes gesagt, nämlich, dass Rüter ebenfalls zur Organisation gehört. Rüter und sein Vater, der ja bekanntlich im Bundestag sitzt. Was ist Wahrheit, was Lüge? Ich weiß es nicht.«

»Beschreibt mir diesen Albertz!« »Äußerlich?«

»Nein, was für einen Eindruck habt ihr von ihm? Wie hat er sich gegeben, habt ihr auf seine Körpersprache geachtet, wirkte er zu irgendeinem Zeitpunkt nervös oder unsicher?«

Santos dachte einen Moment nach. »Er war die Ruhe in Person. Von Nervosität keine Spur, er hatte sich die ganze Zeit vollständig unter Kontrolle. Nur als er von Sarah Schumann sprach, schien es, als würde er emotional, aber mittlerweile glaube ich, dass auch das nur gespielt war. Der Mann hat keine Gefühle ... Tja, und er hat gelogen, als wir uns mit ihm am Dienstag zum ersten Mal getroffen haben. Er spielte einen Todkranken, der angeblich Klarschiff machen wolle. Schließlich stellte sich heraus, dass er kerngesund ist, er habe uns nur auf die Probe stellen wollen. Ich spreche bewusst im Konjunktiv, weil ich mir bei ihm nicht sicher bin, dazu gibt es zu viele Ungereimtheiten in seinen Erzählungen, aber auch in seinem Verhalten. Er hat viele Insiderinformationen an uns weitergegeben, und ich frage mich, wie viel davon stimmt. Sören hat völlig recht, nichts von alledem passt. Das ist das eigentlich Beängstigende an der ganzen Sache. Wir wissen nicht, ob die Geschichte über Friedmann und Müller der Wahrheit entspricht, wir wissen nicht, ob Rüter in die Sache verwickelt ist ...«

»Ich habe eine simple Frage: Worum geht es überhaupt? Es hat mit dem Mord an Bruhns und der Steinbauer begonnen. Nur zwei Tage später wurde Weidrich als Täter identifiziert...«

»Ganz einfach.« Henning beugte sich vor. »Es hat nicht nur mit dem Mord an Bruhns und Steinbauer begonnen, sondern auch mit der ominösen DNA, die es eigentlich gar nicht mehr geben dürfte. Schon am Montag wurden Jürgens und Tönnies massiv eingeschüchtert, so dass sie mit uns nicht mehr reden wollten, wobei Jürgens gestern übrigens doch noch mit Lisa gesprochen hat. Dann kamen die Morde an dem Spediteur Robert Klein und seinen beiden Bodyguards. Laut Albertz war Klein in Kinder- und Frauenhandel verstrickt. Die Kinder waren angeblich als Geschenke gedacht, weil viele Männer und auch manche Frauen ihre Triebe nur im Geheimen ausleben könnten ...«

»Wenn ich kurz unterbrechen darf.« Harms hob die Hand. »Inwiefern waren oder sind die Kinder als Geschenke gedacht? Oder habe ich da was überhört?« »Wenn ich Albertz richtig verstanden habe, geht es um große Geschäfte, und die Geschenke waren oder sind für gewisse Geschäftspartner gedacht, solche, die pädophil sind. So richtig kapiert haben Lisa und ich das auch nicht, vielleicht sind wir auch nur zu blöd dafür. Auf jeden Fall ist das die größte Sauerei ... Kinder! Kleine Kinder! Ich sage nur, alle, die sich an ihnen vergehen, breitbeinig übern Stacheldrahtzaun ziehen, dann können sie nie wieder Unheil anrichten.« »Nun, wenn ...«

»Aber letztlich geht es um einen Auftragskiller, der seit fünfundzwanzig Jahren rund um den Globus unliebsame Personen aus den höheren Kreisen beseitigt. Da schließt sich der Kreis, denn es soll laut Albertz nur einen Menschen geben, der diesen Killer persönlich kennt, und das ist eine gewisse Sarah Schumann aus Frankfurt, die sich gegenwärtig in Kiel aufhält.

Volker, wir haben nun eine ganz einfache Frage an dich: Was sollen wir tun?«

Harms sah Henning lange an. »Keine Ahnung.« Als hätte er Hennings Worte von vor einer Minute schon wieder vergessen - wahrscheinlich waren seine Gedanken längst wieder bei seiner Frau im Krankenhaus -, fragte er wie abwesend: »Kinder als Geschenke wofür?« »Habe ich doch eben schon zu erklären versucht. Aber gut, dann noch mal: Wenn es um große Deals geht, will man Geschäftspartnern mit pädophilen Neigungen Gefälligkeiten erweisen. Von diesen Typen soll es eine ganze Menge geben. Die ganze Sache sei, so Albertz, vom Verfassungsschutz gesteuert. Die Kinder und Jugendlichen werden auch in Kinderbordellen untergebracht, wo man sich ungestört und ungeniert an ihnen vergehen kann. Die Schwächsten der Gesellschaft werden gnadenlos geschändet und kaputtgemacht. Allerdings haben wir keinen Beweis dafür, nur das, was wir von Albertz erfahren haben, und natürlich die Aussage von Frau Bruhns, die das unbekannte Mädchen, das im letzten Jahr im März tot aufgefunden wurde, in Begleitung ihres Mannes in ihrem Haus gesehen hat. Mehr haben wir nicht. Wenn ich wüsste, wo sich zurzeit solche Kinder aufhalten, ich würde Himmel und Hölle in Bewegung setzen, um diese zu befreien und die Kinderschänder hinter Gitter zu bringen. Aber das werden wir wohl nie schaffen, dazu sind diese Kriminellen zu straff organisiert. Ehrlich, wir sind ratlos ...«

»Was soll ich sagen? Ich war bei euren Gesprächen mit diesem Albertz nicht einmal dabei. Letztlich kann ich euch nur eins raten: Haltet euch raus, zieht euch zurück und tut gar nichts. Natürlich ist es eure Entscheidung. Ihr könnt auch versuchen, Licht ins Dunkel zu bringen, nur fürchte ich, dass ihr es mit Leuten zu tun bekommen werdet, die keinen Spaß verstehen. Ich hätte Angst«, gab Harms unumwunden zu.

»Meinst du, wir nicht? Das Problem ist, wir können nicht mehr zurück. Albertz wird eine Gegenleistung für seine Informationen einfordern. Ob wir wollen oder nicht, Lisa und ich müssen das Spiel noch eine Weile mitspielen. Ausgang ungewiss.« »Was habt ihr vor?«

»Erst einmal statten wir Klose einen Besuch ab. Vielleicht können wir dem alten Fuchs noch ein paar Infos entlocken.«

»Tut das. Geht und lasst mich einen Schluck aus meiner Pulle nehmen. Das ist mein Geheimnis, das ich mit euch teile. Raus«, sagte er. Zum ersten Mal seit langer Zeit trat ein Lächeln auf sein Gesicht, das aber gleich wieder verschwand.

»Wir halten dich auf dem Laufenden«, sagte Henning und verließ mit Santos Harms' Büro.

 

Klose telefonierte, als sie an seine Tür traten, winkte sie aber herein. Nach wenigen Minuten legte er auf. »Ich dachte mir schon, dass ich euch bald wiedersehen würde. Was habt ihr denn schon wieder auf dem Herzen?« »Friedmann und Müller«, kam Santos ohne Umschweife auf den Punkt. »Erzähl uns mehr von den beiden. Sind das wirklich so schlimme Finger?«

»Wie ich schon sagte, nehmt euch vor ihnen in Acht, das sind harte Hunde, mit denen ich mich nicht anlegen würde. Haltet mich da raus, bitte, ich bin näher an den beiden dran als ihr. Ihr Büro ist nur ein paar Türen weiter.«

»Wir wollten dich auch nicht bedrängen, uns ist nur zu Ohren gekommen, dass sie schon mehrere Morde begangen haben sollen«, sagte Henning.

Klose hob die Schultern. »Tut mir leid, auf Gerüchte geb ich nichts, und ich werde einen Teufel tun und diese Aussage bestätigen.«

»Sagt dir der Name Karl Albertz etwas?«, fragte Santos. »Nie gehört. Wer soll das sein?«

»Vergiss es gleich wieder. Sören und ich wollten nur kurz vorbeischauen und guten Tag sagen. Wir waren gar nicht da, du hast uns nicht gesehen ...«

»Verzieht euch, ich kenn euch ja nicht mal«, antwortete Klose mit dem Anflug eines Grinsens. Während sie nach unten gingen, sagte Henning resigniert: »Jetzt sind wir genauso schlau wie vorher. Machen wir, was wir vorhin beim Frühstück besprochen haben?«

»Klar, wir wollen doch mal sehen, wie eine gewisse Sarah Schumann residiert. Haben wir einen Grund, mit ihr zu sprechen?« »Was meinst du?«

»Na ja, fällt uns irgendwas ein, das einen Besuch bei der werten Dame rechtfertigen könnte?« »Lass mich überlegen ... Nein, ich muss passen«, sagte Henning bedauernd.

»Shit. Wir sind doch sonst immer so kreativ ... Ich hab's. Wir sprechen sie auf Bruhns und die Nachbarschaft an. Wir behaupten einfach, dass Weidrich einen Komplizen gehabt haben muss. Sie wird Bruhns ja wohl hoffentlich kennen, schließlich ist Düsternbrook keine Großstadt.«

»Versuchen wir's. Gib's zu, du willst sie eigentlich nur kennenlernen. Warum?«

»Neugierde. Ich will wissen, wie eine Frau aussieht, die ihren Mann hat umbringen lassen. Wir haben doch sonst nichts weiter vor. Auf, alter Mann.« »Hey, sag nicht dauernd alter Mann zu mir, ich weiß selbst, wie alt ich bin.«

»Ach ja? Auf mich wirkst du noch ziemlich jung. Dynamisch, die Denkmaschine läuft auf Hochtouren, sportlich ... Reicht das?«

»Das mit der Denkmaschine ist so eine Sache. Wenn ich nur endlich den gordischen Knoten zerschlagen könnte. Lisa, wir haben es mit einem Riesengeflecht aus Lügen zu tun. Erst das mit der DNA, dann der Auftragskiller, die Morde an Bruhns, Steinbauer, Klein, dazu noch Albertz, Rüter, Friedmann und Müller. Wie verbinden wir das miteinander?«

»Gib mir den Schlüssel, ich fahre.« Santos ging zur Fahrerseite, Henning warf ihr den Schlüssel zu. Im Auto sagte sie: »Wir haben es auch mit organisierter Kriminalität zu tun. Allein der Gedanke daran, dass irgendwelche perversen Schweine sich an Kindern vergehen, löst in mir einen unsäglichen Zorn aus. Ich schwöre dir, ich garantiere für nichts, sollte ich eins dieser pädophilen Schweine in flagranti erwischen. Andererseits klang doch auch vieles schlüssig, was Albertz uns erzählt hat. Zum Beispiel das mit der Finanzierung von Kriegen ...« »Lisa, das kannst du seit Jahren in jedem Nachrichtenmagazin nachlesen. Jeder einigermaßen Interessierte weiß darüber Bescheid. Er hat uns mit Informationen gefüttert, die wir schon lange kennen. Deshalb ist Albertz mir auch suspekt... Fahr los, ich muss nachdenken.« »Grübeln.«

»Quatsch, ich grüble nicht, ich denke nach.« »Darf ich an deinen Gedanken teilhaben?« »Erst wenn sie spruchreif sind.«

Um kurz nach halb elf erreichten sie das Anwesen von Sarah Schumann in der Lindenallee. Sie warteten noch einen Augenblick, stiegen aus und gingen auf das Tor zu. Lisa Santos war nervös, ohne erklären zu können, woher diese Nervosität kam. Sie fasste Henning kurz an der Hand, bevor sie auf den Klingelknopf drückte.

 

Eisige Naehe
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